Scheitholt und frühe Formen der Kratzzither
Andreas Michel
Das Wort Scheitholt - es meint ursprünglich "in Scheite geschlagenes Brennholz" ("Scheitholtz"; vgl. z.B. Martin Luther: Das schöne Confitemini, Wittenberg 1530, fol. B IVv.; Levinus Hulsius: Dictionaire François-Allemand-Italien, Italien-François-Allemand, & Allemand-François-Italien, Frankfurt a. M. 1616, S. 77: "Boise, Scheidtholtz. Ist Welsch: Pezzo di legno segato, ò partito.") - dient spätestens seit dem 16. Jahrhundert zur Bezeichnung eines Musikinstruments (Grimm VIII, 1893, Sp. 2484). Unter dem Namen Scheitholt wird eine Griffbrettzither verstanden, die auf deutschem Sprachgebiet zum ersten Mal und erstaunlich präzise von Michael Praetorius beschrieben und abgebildet wurde (Michael Praetorius: Syntagma musicum, Band II, Wolfenbüttel 1619, S. 57; Theatrum Instrumentorum, Wolfenbüttel 1620, Taf. XXI/8). Die Schreibweisen des Wortes treten hier in verschiedenen Varianten auf: "Scheitholtz" (S. 10 und 225), "Scheitholt" (S. 57), "Scheidtholtt" (Taf. XXI), "Scheid Holt" (Register Theatrum Instrumentorum, Nr. 72).
Die Darstellung der Frühgeschichte des Scheitholts als Instrumententyp ist insofern schwierig, weil sich hier Entwicklungslinien von Monochord, balkenförmigem Hackbrett, balkenförmigem Psalterium, Saitentamburin und dem kleinen, aufrecht in Armhaltung gespielten Trumscheit berühren. Von einem Scheitholttyp sollte erst dann gesprochen werden, wenn das Instrument über fest eingelegte Bünde und mindestens zwei Saiten verfügt.
Nach Hubert Boone (1976, 35/36 und 74) könnte es sich bei einem Instrument mit 3 Saiten und 18 diatonischen Bünden im Gemeentemuseum Den Haag, das eine Signatur "Anno 1608" trägt, um das älteste datierte Scheitholt handeln.
Bildquellen vor Praetorius sind äußerst selten, jedoch seit dem 15. Jahrhundert vorhanden:
Aventinus 1516 Johannes Trumair (Aventinus): Musicae rudimenta das ist die Anfangsgründe der Musik, Augsburg 1516, fol. 16r.

Der Druck enthält einen Holzschnitt  mit dem Titel "Schema monochordi". Die Instrumentendarstellungen weisen Merkmale des Scheitholttyps auf, wenngleich keine Bünde dargestellt sind. Bei der Erwähnung von Musikinstrumenten im Text (Fol. 7v.) heißt es: "Monochordon graecum est a monos. i. vnum & chorda / id est neruus saitten pund clauis: drumelscheid." Aventinus verweist also auf "Clavis", die im Kontext als "Bünde" zu verstehen wären. Wie viele andere zeitgenössische Autoren verwendet er als deutsche Bezeichnung "Trumscheit" (vgl. Brack um 1487; Schlick 1511; Virdung 1511; Cocleus 1514; Pinicianus 1516; Trochus 1517).
Schleswig, um 1600 Anonym, deutsch, um 1600, Eichenholztafel mit Relief, Darstellung aus der Geschichte des verlorenen Sohnes, Eiche, 500 x 305, Schleswig, Schleswig-Holsteinisches Landesmuseum, Inv.-Nr. 1969-824, RIdIM-Sigle: SchLlm - 9; Scheitholt, 10 Bünde (stilisiert), mit Plektrum gespielt (?); Instrumentenlänge: ca. 70 cm (piktogrammetrisch)
Praetorius 1620, Taf. XXI Das auf der Tafel XXI des Theatrum Instrumentorum (1620) dargestellte Scheitholt weist bereits alle Merkmale des ausgereiften Instrumententyps auf: ein schmales balkenförmiges Korpus in Zargenbauweise, vier Saiten, einen geschwungenen Wirbelkasten mit vier seitenständigen Steckwirbeln, 18 Bünde, ein Schallloch mit Rosette zwischen 18. Bund und Steg. Aus dem Maßstab, der dem Holzschnitt beigefügt ist, lässt sich auf eine Korpuslänge von etwa 107 cm (45 Zoll) und eine Mensur von etwa 94,5 cm schließen. Die Korpusbreite verändert sich zum Untersattel hin von ca. 48 am Obersattel auf 60 cm (2 bzw. 2 1/2 Zoll). Die Bundabstände lassen auf eine diatonische Leiter schließen. Der 7. Bund markiert die Oktave (Bundabstände: 1: 89; 2: 180; 3: 240; 4: 303; 5: 369; 6: 426; 7: 461; 8: 509; 9: 555; 10: 579; 11: 618; 12: 654; 13: 683,5; 14: 699,5; 15: 730,5; 16: 744; 17: 760; 18: 778).
Michael Praetorius: Syntagma musicum, Band II, Theatrum Instrumentorum, Wolfenbüttel 1620, Taf. XXI: "8. Scheidtholtt."
Ein Vergleich des von Praetorius widergegebenen Scheitholtes mit den überlieferten Instrumenten aus dem 18. Jahrhundert macht deutlich, dass es im usuellen Bereich eine konstante Tradierung über mehrere Jahrhunderte hinweg gegeben hat, bei der - zieht man die Anzahl der Bünde in Betracht - zunächst sogar eine Reduktion zu verzeichnen ist. Die qualitative Entwicklung vollzog sich ausschließlich über die Vergrößerung der Saitenzahl und die Veränderung des Wirbelkastens.
Neben dem Wort Scheitholt gab es eine Vielzahl anderer Bezeichnungen für das Instrument. Außer nationalsprachlichen Formen existierte in Deutschland noch der Terminus Hummel in überregionaler Verbreitung. Die früheste Erwähnung dieses Namens 1508 verweist allerdings auch auf eine Besonderheit: Als Hummel wurde auch eine Sackpfeifenart bezeichnet (frz. Bourdon = Hummel), so dass allein aus der Textquelle nicht auf das tatsächlich gemeinte Instrument geschlossen werden kann.
Köln, Mittwochsrentkammer, 14.5.1508: Bei einer Prozession erklangen: "Luyten ... in positiuen ... bongen ind pijffen ... fleutten ... schalmeyen ... fedelen in luytten ... ein hommel .... sackpyffen ... gygen"; nach: J. Schmidt-Görg, Nicolas Gombert, Leben und Werk. Bonn 1938, S. 11; vgl. Boone 1976, 35, S. 173
Nach Stig Walin stellt die Erwähnung einer Hummel in Johann Gottwert Müllers Roman "Siegfried von Lindenberg", gedruckt in Hamburg 1779, die älteste Belegstelle für die Verwendung des deutschen Terminus Hummel als Bezeichnung für die Griffbrettzither dar: "Die Szene aus 'Siegfried von Lindenberg' zeigt, dass J. G. Müller die Hummel als ein für Norddeutschland typisches Volksmusikinstrument betrachtete. Müller hatte auf vielen Reisen diesen Teil Deutschlands genau kennen gelernt. Der Roman spielt in Pommern, ist aber eine nach der Natur gezeichnete Schilderung aus der Gegend von Itzehoe, wohin der 1743 in Hamburg geborene Autor als Dreißigjähriger übersiedelte."
Johann Gottwert Müller (1743-1828): Siegfried von Lindenberg, Hamburg 1779, Teil 1, S. 157: "so rief er seine Magd herein, und duettirte mit ihr die schöne Aria: Komm mit mir in grüne Schatten u.s.w., wobei von seiner Seite das Spinett redlich dran mußte, und die Küchennymphe auf der Hummel accompagnirte.". Nach: Grimm IV (1877), Sp. 1904; zit. bei Walin 1952, 87; vgl. F. Muncker: Allgemeine deutsche Biografie, Bd. 22, Leipzig 1885, 789ff.
Scheitholte bzw. Hummeln waren in den Alpenregionen, in Süddeutschland, in Norddeutschland, im sächsischen Erzgebirge und in der Oberlausitz bis in das 19. Jahrhundert hinein lebendig. Ihre ausschließliche Verwendung in der usuellen Musik - bereits Praetorius wollte sie eher zu den "Lumpeninstrumenten" zählen - wird indirekt durch die gelehrte Literatur der folgenden Jahrhunderte belegt. Zwar kommt das Wort Scheitholt in einigen Lexika des 18. und 19. Jahrhunderts vor. Zumeist wird jedoch der Text von Praetorius mehr oder weniger vollständig zitiert, was den Eindruck einer literarischen Tradition erweckt (siehe die Lexika von Zedler 1742 (Bd. XXXIV, 1124); Krünitz 1826 (Bd. CXXXXII, 12); Dommer 1865 (774); Mendel 1878 (Bd. IX, 93f.); Bremer 1882 (631); vgl. Walin 1952, 87). So blieben glaubhafte Beobachtungen wie jene von Gustav Klemm aus der Mitte des 19. Jahrhunderts eher eine Ausnahme: "Der Bergmann hat seine Lieder, die Bergreigen, der alte Erzgebirger hatte sein eigenes Saiteninstrument, die Hummel, die Sie ja in meiner Sammlung neben der Thüringischen Bergmannslaute gesehen haben." (Gustav Klemm: Vor fünfzig Jahren. Culturgeschichtliche Briefe, Bd. 1, Stuttgart 1865, S. 230. Klemm stammte aus Chemnitz und verlebte einige Jahre seiner Jugend (1814-1816) in Freiberg (ebd.; Bd. 1, 208f.)
Im 16. und 17. Jahrhundert waren die Scheitholte drei- oder viersaitig mit Bünden aus Messing- oder Eisendraht. Alle Saiten besaßen gleiche Mensur; die Quinte wurde mitunter durch einen festen Bund abgesetzt (Praetorius: "Häcklin").
Stimmung: 1. -    3.    Saite   unisono     
    4. Saite Quinte  
oder
  1. -   2. Saite unisono  
    3. Saite Quinte  
    4. Saite Oktave  
oder
  1. -   4. Saite unisono z.B.  Épinette des Vosges Inv.-Nr. 412
    5. Saite Quinte  
Die Saitenzahl vergrößert sich bis etwa zur Mitte des 19. Jahrhunderts in fast konstanter Stetigkeit. Neben den archaischen Modellen mit drei (Inv.-Nr. 411), vier, fünf oder sechs Saiten gibt es auch balkenförmige Exemplare mit 10, 11, 12 (Inv.-Nr. 414), 13, 16 und 20 Saiten.
Besaitungen Gesamt Spielsaiten Begleitsaiten (Bordunsaiten) Anmerkung
Leipzig Nr. 411 3 1 2  
Praetorius 1619/1620 4 1 3  
Leipzig Nr. 413 4   2  
Leipzig Nr. 412 5 2 3  
Leipzig Nr. 414 12 3 9  
Leipzig Nr. 415 16 4 (2x2 16 (6 x 2)  
Freiberg Nr. 7/389 16 4 12 Freiberg, Stadt- und Bergbaumuseum; das Instrument ist mit dem als Kriegsverlust geltenden Exemplar der Leipziger Sammlung Nr. 415 weitgehend identisch.
Branderbisdorf Nr. U 55 20 4 16 Branderbisdorf, Heimatmuseum
Zum Spielen liegt das Scheitholt waagerecht vor dem Musiker; entweder auf den Knien des Spielers oder auf einem Tisch. Das Greifen der 1. Saite auf den Bünden erfolgt entweder mit einem Druckstab (Praetorius 1619) oder mit den einzelnen Fingern der linken Hand. Die 2. bis 4. Saite werden nicht gegriffen, sie fungieren also als Bordun. Mit der rechten Hand werden die Saiten am Steg durchstrichen. Entweder mit dem Daumen, oder häufiger noch mit einem Federkiel in Plektrumspielweise.
Scheitholt; Anfang 19. Jahrhundert; Freiberg, Stadt- und Bergbaumuseum, Inv.-Nr. 77/389; Gesamtlänge 695 mm
Branderbisdorf Scheitholt; 19. Jahrhundert; Branderbisdorf, Heimatmuseum, Inv.-Nr. U 55; 20 Saiten, Korpus Kiefer, Gesamtlänge 79 cm; Korpusbreite 14 cm; Aufnahme 1960; Archiv AdW 438/30
Johann Chr. von Volckamer (18. Jahrhundert), Nürnberg, Skizzen und Entwürfe zum 3., nicht veröffentlichten Band der Nürnbergischen Hesperiden Nr. 972, Bl. 2: "Die Erfindung des Gesanges und des Saitenspiels nach Geßner. 1824", Bleistift-Zeichnung, 155 x 198, Nürnberg, Germanisches Nationalmuseum, Kupferstich-Kabinett, Inv.-Nr. 727. Die Zeichnung zeigt eine männliche Figur mit einem Scheitholt, wobei der Spieler die Töne auf dem Griffbrett mit einem Stöckchen abgreift.
Gespielt wurde das Scheitholt fast ausnahmslos zur Liedbegleitung, jedoch ist es auch als solistisches Tanzmusikinstrument belegt. Ein Bericht aus der Mitte des 19. Jahrhunderts schildert in Süd-Dietmarschen einen alten Mann, den man "Karsten mit der Hommel" nannte und der von Dorf zu Dorf wanderte, um den Bauern auf der Hummel zum Tanz aufzuspielen (nach: H. Panum: Middelalderens Strenginstrumenter og deres Forlobere i Oldtiden, II, Kobenhaven 1928, S. 91).
Die frühen Scheitholte, Kratz- und Schlagzithern, deren Bünde keine chromatische Folge aufwiesen (Inv.-Nr. 411, 412, 414, 416, 417) besaßen eine diatonische Materialleiter. Aus den Bundabständen ergibt sich eine mixolydische Reihe; wahrscheinlicher ist jedoch die Annahme einer mit der Unterquart beginnenden Durleiter:
Bund 0. 1. 2. 3 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14.
Nr. 411   1 1 ½ 1 1 ½ 1 1 1 ½ 1 1 ½ 1
Nr. 412   1 1   1 1 ½ 1 1 1 ½ 1 1 1 1
Nr. 414   1 1 ½ 1 1 ½ 1 1 1 ½ 1 1 ½ 1
Nr. 416   1 1 ½ 1 1 ½ 1 1 1 ½ 1 1 1 1
Nr. 417   1 1 ½ 1 1 ½ 1 1 1 ½ 1 1 1  
Nr. 424   1 1 ½ 1 1 ½ 1 1 1 ½ 1 ½    
z.B.: in C g' a h' e    
Der Befund bestätigt die von Praetorius angeführte Oktave am 7. Bund. Die angegebenen Tonschritte verstehen sich als Ideal- bzw. Näherungswerte, da die einfache Befestigung der Bünde als Krammen auf empirische Erfahrungen im Volksmusikinstrumentenbau zurückgeführt werden muß.
Die frühen Kratzzithern sind von ihrer Spielweise her prinzipiell nichts anderes als Scheitholte mit einer veränderten Korpusform. Die entscheidende Neuerung besteht in der Verwendung von Griffbrettern; die Bünde werden also nunmehr nicht mehr direkt in der Decke verankert (Inv.-Nr. 411, 414), sondern in einem aufgeleimten Griffbrett aus Hartholz (Inv.-Nr. 417, 418, 427).
Simon Molitor beschreibt in der 1806 verfaßten Vorrede zu seiner Sonate op. 7 eine einfache Kratzzitherform: "Von der Guitare sagt Herr Albrechtsberger am angeführten Orte folgendes: »Die Zyther (Chitarra) ist dreyerlei: die deutsche, die welsche und die spanische. Jede wird anders behandelt. Importa niente.« Unter der teutschen Zyther versteht Herr Albrechtsberger vermuthlich jenes mit Drathsaiten bezogene Instrument, welches wir unter der Benennung Zyther (nicht Guitare) in den Händen des unmusikalischen Volkes antreffen. Sie hat keinen Hals zum Umspannen, sondern besteht ganz aus einem flachen Resonanzkasten, der auf einer Seite gerade abgeschnitten, und für die zwey äussersten Saiten mit einem Grifbrette versehen ist, auf welchem sich Bünde von Eisendrath befinden. Diejenigen, die sie noch am besten spielen, lassen meistens nur einen Gesang mit Terzen uns Sexten vergesellschaftet einhergehen, wozu sie von den übrigen Saiten einen Baß anschlagen; meistens aber wird sie in einen Hauptaccord gestimmt, und wo dieser vorkommt, nur ausgestreift." (Molitor 1807, Vorrede, Anmerkung 22)
Für die ältesten Zithern des 18. und frühen 19. Jahrhunderts ist eine Besaitung mit Metalldrähten für die Griffbrettchöre und Darmsaiten für die Begleitchöre typisch. Die gitarrenförmige Zither von Franz Kren, München 1838 (Inv.-Nr. 443) ist ein solches Instrument, bei dem die Ober- und Untersättel sowie die Bünde der Griffbrettsaiten aus Eisen gefertigt wurden, während für die Begleitsaiten aus Darm Holzleisten als Sättel dienen.
Keess 1824, S. 188f. Stephan von Keess: Darstellung des Fabriks-und Gewerbswesens in seinem gegenwärtigen Zustande. 2. Band. Die musikalischen Instrumente. Wien 1824, S. 188f.
Nach ihrer Spielweise - mit einem Plektrum aus Horn, Federkielen o.ä. werden die Saiten nahe am Steg "gekratzt" (Praetorius: "mit dem rechten Daumen allezeit uberher geschrumpet") - erhielten die frühen Zithern ihren Namen. Im Allgäu heißen sie beispielsweise Scherrzither ("scheren" = scharren) und im Vorarl­berg Zwecklzither ("Zweckl" = Holzstäbchen). Auch die Raffelzither (Raffele) ist eine Griffbrettzither ohne zusätzliche Begleitsaiten, die zum Spielen auf den Oberschenkeln des Spielers liegt und mit einem Plektrum angerissen wird.
Eine Besonderheit der ausgebauchten Kratzzithern stellen kürzer mensurierte und an einem eigenen Wirbelstock, dem Oktävchen, angebrachte Oktavsaiten dar. Diese auch Trompeterl genannten Chöre verstärkten die Begleitsaiten oder dienten für effektvolle Schlußwirkungen (vgl. Inv.-Nr. 421, 420, 418). Letztlich bleiben aber die musikalischen Möglichkeiten solcher Erweiterungen beschränkt. Um den Instrumenten größere Lautstärke, Erweiterung des Tonumfangs und differenzierte Gestaltungsmittel zu gewähren, mußten generelle Veränderungen in der Bauweise vorgenommen werden, für die sich Erfahrungen des professionellen Instrumentenbaus als unerläßlich erwiesen.
Anm.: Warum  Jacob Adlung in seiner "Anleitung zu der musikalischen Gelahrtheit" (Erfurt 1758, S. 595) für das Scheitholt den Terminus "spanische Hummel" ("Scheitholt, Scheitholz, oder die spanische Hummel, hat eben derselbe [= Praetorius 1619] beschrieben S. 57 und abgezeichnet Taf. 21") vermerkt, ist merkwürdig.
Vgl. auch: Deutsche Encyclopädie oder Allgemeines Real-Wörterbuch aller Künste, Band 17, Frankfurt a. M. 1793, S. 686: "Scheitholt oder spanische Hummel"; wohl nach Adlung 1758
Sammlungsbestand
Inv.-Nr. Instrumenten-typ Provenienz Korpusform Mensur Besaitung Bünde
Gesamt Griffbrett Bordun
411 Scheitholt Bayern, 18. Jahrhundert unsigniert Balkenform 430 3 1 2 14
412 Épinette des Vosges ("Bûche") Fleurot, Val d'Ajol (Vogesen), um 1800 Sign.: "FLEUROT AU VALDAJOL" Balkenform 475 5 2 3 14
413* Scheitholt- oder Kratzzither Süd-Tirol, vor 1800
Sign.: Brandmarke »sT«; »1675« (Jahreszahl ?)
Balkenform   4     14
414 Scheitholtzither Bayern, 18. Jahrhundert unsigniert Balkenform 410 12 3 3 x 3 14
415* Scheitholt- oder Kratzzither Tirol, Anfang 18. Jahrhundert unsigniert Balkenform   16 2 x 2  6 x 2  
416 Kratzzither Tirol, 18. Jahrhundert unsigniert Salzburger Form 58/359 6 2 4 14
417 Kratzzither Tirol, 18. Jahrhundert unsigniert Salzburger Form 373,5 7 2 5 14
418 Kratzzither Tirol, 18. Jahrhundert unsigniert Salzburger Form          
419 Kratzzither Bayern, 18. Jahrhundert unsigniert Salzburger Form 75 11 3 8 14
420 Kratzzither Bayern, 18. Jahrhundert unsigniert Salzburger Form   18 2 x 3 1  
421* Kratzzither Bayern, Anfang 19. Jahrhundert unsigniert Salzburger Form   19 1 + 2 x 2  14 14
422* Kratzzither Bayern unsigniert Salzburger Form   18 2 x2 14  
423 Kratzzither Bayern, Anfang 19. Jahrhundert unsigniert Salzburger Form   15 2 x 2 3 x 3 + 
1 x 2
14
424 Schlag- oder Kratzzither Tirol, Anfang 19.Jahrhundert unsigniert Salzburger Form 437 11 2 x 2 7 13
425* Schlag- oder Kratzzither Tirol, 19. Jahrhundert unsigniert Mittenwalder Form   7 2 5 15
426* Kratz- oder Schlagzither Bayern; Anfang 19. Jahrhundert unsigniert Salzburger Form   9 2 7 14
427* Kratz- oder Schlagzither Bayern; Anfang 19. Jahrhundert unsigniert Salzburger Form   13 3 10 14
428 Kratz- oder Schlagzither Bayern; Anfang 19. Jahrhundert unsigniert Mittenwalder Form 373 10 3 10 14
429 Kratz- oder Schlagzither Tirol; Anfang 19. Jahrhundert unsigniert Mittenwalder Form 420/421 10 2 10 14
430 Kratz- oder Schlagzither Tirol, Anfang 19. Jahrhundert Sign.: "T. W." Mittenwalder Form 401 15 3 12 13
431 Kratz- oder Schlagzither Österreich, 1. Hälfte 19. Jahrhundert unsigniert Halb-Gitarrenform; vorderständige Saitenbefestigung 399 12 3 9 14
432 Kratz- oder Schlagzither Bayern; 1. Viertel 19. Jahrhundert Sign.: "Bei Andr. Gitter / in Augsburg" (Händlerzettel); "I M S" Mittenwalder Form 374 10 (13) 3 7 (10) 14
433* Kratz- oder Schlagzither Bayern, 1. Viertel 19. Jahrhundert
unsigniert
Mittenwalder Form   10 3 7 14
434 Kratzzither Österreich oder Bayern, 1. Viertel 19. Jahrhundert unsigniert Salzburger Form 357,5 9 2 7 16
3362 Kratzzither Anfang 19. Jahrhundert unsigniert Salzburger Form 446 9 2 7 15
4559 Scheitholt (Hummel) Deutschland; um 1920 unsigniert Balkenform 470 7 3 4 15
4723 Scheitholt (Hummel) Deutschland; um 1920
unsigniert
Balkenform 470 7 3 4 15
4820 Scheitholt (Hummel) Deutschland; um 1920
unsigniert
Balkenform; Embergher-Mech. 470 7 3 4 18
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© STUDIA INSTRUMENTORUM MUSICAE 2007