Wieck, Johann Gottlob Friedrich |
|
18.8.1785 Pretzsch (Elbe) bei Wittenberg – 6.10.1873 Loschwitz bei Dresden |
Theologe, Musikpädagoge, Musikalien- und Instrumentenhändler, Musikschriftsteller |
J. G. F. Wieck gründete in Leipzig eine Klavier-Fabrik sowie eine "Leihanstalt" für Musikalien; ab 22.4.1821 Salzgäßchen Nr. 407, 2. Etage
(Annonce im Leipziger Tageblatt v. 21.4.1821); 1830: Reichsstraße Nr. 579; 1840 Übersiedlung nach Dresden (Ab 1841 im Dresdner
Adressbuch) |
Wieck verkaufte zwischen 1821 und 1824 auch Gitarren, wie aus Annoncen im Leipziger Tageblatt
hervorgeht; nach 1824 finden in den Annoncen keine Gitarren mehr Erwähnung; offensichtlich bezog er seine Gitarren aus Wien,
später auch aus Paris |
 |
Leipziger Tageblatt,
Nr. 82 v. 20.9.1821, S. 327 |
|
 |
Leipziger Tageblatt,
Nr. 103 v. 13.4.1822, S. 426 |
|
 |
Leipziger Tageblatt,
Nr. 86 v. 24.9.1822, S. 346 |
|
 |
Leipziger Tageblatt,
Nr. 77 v. 15.9.1823, S. 311 |
|
 |
Leipziger Tageblatt,
Nr. 119 v. 28.4.1824, S. 501 |
|
Anmerkung |
Die in der Annonce vom 15.9.1823 erwähnte "neueste Verbesserung von Ertl und Staufer" bezieht sich
offensichtlich auf die im Patent vom 9.6.1822 beschriebenen Erfindungen:
"Fünfjähriges Privilegium des Johann Staufer und Johann Ertl, bürgerl. Geigenmacher in Wien,
auf Verbesserung in der Verfertigung der Guitarren. Ertheilt am 9. Junius 1822. Erloschen durch Zeitablauf, nach einer
dreijährigen Verlängerung, im Jahre 1830. Diese Verbesserung besteht 1.) darin, daß durch die Erhöhung des Griffblattes
und Absonderung desselben vom Resonanzdeckel das Instrument einen stärkeren und besser klingenden Ton erhält; 2.) daß
durch eine angebrachte Schraubenmaschine dem Schwinden des Halses auf das Schnellste abgeholfen wird, und endlich 3.)
daß die Bünde aus einer Metall-Komposizion bestehen, bei welcher weder die den Saiten so nachtheilige Absetzung des
Grünspanes, noch eine so schnelle Abnutzung, wie bei Silber und Elfenbein, Statt findet, und welche dennoch eben so weiß
und glänzend als Silber bleibt. Letztere besteht nämlich aus Messing, Kupfer, Silber und Arsenik, und ist dieselbe
Legierung, welche von den Knopfmachern zur Verfertigung weißer Knöpfe verwendet wird." (Beschreibung der Erfindungen und Verbesserungen,
für welche in den kaiserlich-königlichen österreichischen Staaten Patente ertheilt wurden, und deren Privilegiums-Dauer
nun erloschen ist, 1. Band, Wien 1841, S. 277) |
Literatur |
Bernsdorf 1861, 870f.; Mendel/Reissmann XI (1879), 337f.; Köckritz 2007, 234, 241; Köckritz 2012, 143, 151 |
Inhalt |
Thüringisch-sächsische Gitarren |
Bibliographie |
© STUDIA INSTRUMENTORUM MUSICAE 2011 |