Schmidt, Andreas
Mühlenbaumeister, Müller ("Parthemüller") und Orgelbauer aus Taucha (1.12.1655 - 01.03.1725)
Orgel Wahren 1697
"Wahren leistete sich 1697 eine zwölfstimmige zweimanualige Orgel, noch mit kurzer Oktave und 3 Zungenstimmen, einem Regal 8' im Brustwerk sowie einem Posauenbaß 8' (nicht 16') und Schallmeybaß 4' im Pedal. Obwohl Nicolai-Organist Daniel Vetter in dem erhaltenen Gutachten [vom 24.9.1697] das Instrument als dauerhaft, »gut und ohne Mängel« bezeichnete, sollen die Kirchfahrt schon zu Beginn von Bachs Leipziger Amtszeit keine Freude mehr an dieser Orgel haben. Ihr Erbauer war der Tauchaer Müller und Mühlenbaumeister Andreas Schmidt." (Henkel 1988, 114)
Kirche zu Wahren. Aus: Sachsens Kirchen-Galerie. Neunter Band. Die Inspectionen: Leipzig und Grimma. Dresden o.J. [um 1840] Kirche zu Wahren

Aus: Sachsens Kirchen-Galerie. Neunter Band. Die Inspectionen: Leipzig und Grimma. Dresden o.J. [um 1840]
Disposition
Im Oberwercke In der Brust Im Pedal
Principal 4. Fuß Regal 8. Fuß Schalmaibaß 4. Fuß
Cymbel 2. Chor Stubenflöte (?) 1. Fuß Posaunenbaß 8. Fuß
Mixtur 3. Chor Kleingedackte 4. Fuß Sub-Baß 16. Fuß
Octave 2. Fuß        
Quinte 3. Fuß        
Grobgedackte 8. Fuß        
Tremulant und Stern          
Quittung über den Empfang von 175 Talern mit der Verpflichtung für die neue Orgel 1 Jahr Gewähr zu leisten, vom 19.5.1698, unterzeichnet "Meister Schmidt, Müller zu Taucha" (zit. nach Henkel 1988, 121)
Quellen: EphA Lpz Land, B Wahren 6, Acta Die Orgel zu Wahren betr. […] 1697
Orgel Püchau 1704
"Am 10.2.1704 wird bestätigt, daß der Mühlenbaumeister Andreas Schmidt, Taucha, ein von ihm neu erbautes Orgelwerk mit 16 Registern an die Kirchenvorsteher für 200 Gulden verkauft und aufgesetzt hat. Es wird von dem Eilenburger Orgel- und Instrumentenmacher Johann Georg Roth für 22 Taler repariert und, wohl um 1727/28, an die Kirche in Nepperwitz verkauft." (Dähnert 1980, 231)
Dorfkirche zu Püchau. Aus: Sachsens Kirchen-Galerie. Fünfter Band. Sechste Abtheilung. Die Inspectionen: Nossen, Leisnig, Döbeln und Wurzen. Dresden o.j. [um 1840] Kirche zu Püchau

Aus: Sachsens Kirchen-Galerie. Fünfter Band. Sechste Abtheilung. Die Inspectionen: Nossen, Leisnig, Döbeln und Wurzen. Dresden o.j. [um 1840]
Der Püchauer Gerichtsschösser hat in einem Bericht vom 9.7.1793 angegeben, daß sich in der Kirche eine kleines Orgelwerk befand, das 1704 der Mühlenbaumeister Andreas Schmidt aus Taucha gebaut haben soll. (Müller 1982, 230)
Quellen: Acta, Die Erkaufung und Reparatur einer alten Orgel, de Ao. 1704. und Erbauung einer neuen Silbermannschen Orgel de Ao. 1727 zu Püchau betr. Staatsarchiv Leipzig, Gutsarchiv Püchau, Nr. 1948 (Abth. IX, Abschnitt 6, No. 519); Pfarrarchiv Püchau, Akten 1852
Literatur
Dähnert, Ulrich: Historische Orgeln in Sachsen, Leipzig 1980; Müller, Werner: Gottfried Silbermann. Persönlichkeit und Werk. Leipzig 1982; Henkel, Hubert: Orgeln im Umfeld Bachs. In: Bach-Händel-Schütz-Ehrung der DDR 1985. Bericht über die Wissenschaftliche Konferenz zum V. Internationalen Bachfest der DDR in Verbindung mit dem 60. Bachfest der Neuen Bach-Gesellschaft, Leipzig 25. bis 27.2.1985, Leipzig 1988, S. 113-124; Oehme, Fritz: Handbuch über die Orgelwerke in der Kreishauptmannschaft Leipzig. Eine Handschrift aus dem Besitz der Universitätsbibliothek Leipzig, hrsg. u. ergänzt v. Wolfram Hackel. Berlin 1994, S. 171; Magirius, Heinrich, Hartmut Mai, Thomas Trajkovits & Winfried Werner: Die Bau- und Kunstdenkmäler von Sachsen. Stadt Leipzig. Die Sakralbauten. München und Berlin 1995, II, 1154; Porzig 2011
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