Aliquodium (Untersatzzither)
Aliquodium, G. Füsslen, Stettin, um 1890 (?) G. Füsslen, Stettin, um 1890 (?)

unsigniert

Leipzig, Musikinstrumenten-Museum der Universität, Inv.-Nr. 480
Mensuren Gesamtlänge des Instruments: 659; 24 Saiten (12 Doppelchöre); Messing; Mensur: 544 ... 585; Saitenabstand: 14; Höhe Saitenebene über Decke: 2 (3 über Hohlkehle)
Korpus Korpus linksseitig ausgebaucht; Korpusbreite oben: 233; Korpusbreite max: 310 (bei 189 v.u.); Korpusbreite unten: 246; Korpustiefe: 26; Korpushöhe: 29; Decke Fichte, einteilig; 12 Hohlkehlen längsseitig unter den Chören; Deckenstärke: 3 ... 3,5; 1 Schalloch, oval (längsseitig), Ø 140 x 72; Schallochlage: unten bei max. Korpusbreite, oben Schnittpunkt der beiden Tangenten (?) der äußeren Korpusbegrenzungen; Verhältnis zu Kl: bei 256; 3 Querrippen, 1 Brückensteg; 1 Span, Ahorn; Zargen Palisander; Zargenhöhe: 25; keine Reifchen; Boden Fichte, schwarz lackiert; Bodenstärke: 3,5 ... 4; 3 Kugelfüße, Bein mit Eisendorn
Wirbelstock/Mechanik Wirbelstock Ahorn; Obersattel: in Decke eingelassener Bund, Neusilber; Wirbelform: Vierkantwirbel, Eisen, gelocht; 24 Anschlagstifte, Neusilber
Saitenhalter Saitenbefestigung unten: Unterklotz mit Eisenstiften; Untersattel/Steg: in Decke eingelassener Neusilberbund; Steghöhe: 2
Herkunft  
Frühester Nachweis Kinsky 1912
Literaturnachweise Kinsky 1912, S. 68; Kinsky 1913, S. 77; Michel 1995, S. 98
Abbildungsnachweise Kinsky 1912, S. 73; Michel 1995, S. 99
Das Aliqodium ist ein griffbrettloses Zitherinstrument, das ausschließlich zur Resonanzverstärkung dient. Als "Untersatzzither" wird sie nicht gespielt, sondern unter eine Konzertzither gelegt. Der Saitenbezug besteht aus 12 Doppelchören. Nach der Signatur eines Aliquodiums im Deutschen Museum München (Inv.-Nr. 5451) geht die Erfindung auf den Stettiner Zitherlehrer G. Füsslen zurück: "Neueste Erfindung / Aliquodium / (Untersatz zur Zither) / G. Füsslen & Co. in Stettin, / Paradeplatz Nr. 26" (vgl. Norlind 1936, S. 283; Küllmer 1986, S. 25f.). Füsslen baute die Untersatzzither mit einer Decke, in die unter die Saitenchöre jeweils eine Hohlkehle eingearbeitet wurde.
Andreas Michel 1994
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