Theorbenzister
Johann Gottfried Klemm (jun.), Radeberg 1755
Sign.: "Johann Gottfried Klem: Jun: / Geigen und Lautenmacher / zu Radeberg. Ao: 1755." (geschriebener Zettel)
Musikinstrumenten-Museum der Universität Leipzig, Inv.-Nr. 632
632 r 632 s 632 v
Beschreibung
Mensuren Gesamtlänge des Instruments 990
Saitenmensur 464 (Griffbrettchöre)
Halsmensur 207 (= 0,45 M)
Anzahl der Saiten/Chöre 16 Saiten; 12 Chöre (8 x 1 + 4 x 2)
Saitenabstand am Obersattel 1.-4. Chor: 34
Saitenabstand am Steg 1.-4. Chor: 38
Saitenmaterial  
Stimmung  
Saitenhöhe über dem Oktavbund 3,8
Saitenhöhe am Steg 5,5
Griffbrett Griffbrettform Griffbrett flach, nicht auf Decke geleimt; baßseitig eine Griffbretterneuerung bei Reparatur (9 mm breiter Streifen wurde angesetzt), dabei Verkürzung der Bünde und des Obersattels; die ungewöhnliche Art der Griffbrettverbreiterung läßt vermuten, daß es sich um eine spätere Erneuerung handelt, bei der ein vorhandenes Griffbrett für die Zister angepaßt wurde
Material Ahorn
Griffbrettlänge 341
Griffbrettbreite am Obersattel 46
Griffbrettbreite unten 53,4
Griffbrettbreite am Oktavbund 51,8
Griffbretthöhe (= -stärke) 8,8 ... 9,5
Griffbrettwölbung  
Lage des 8°-Bundes/Bund am Korpusrand Beginn innere Korpuslänge; 10. Bund am Korpusrand
Obersattel Bein; Birnbaum (?)
Tonskala-Kennzeichnung  
Bünde Anzahl 15
Material Messing
Anbringungsart 2., 3., 5., 7., 9., 10., 12. und 14. Bund mit Holzleistchen verblockt, möglicherweise zur Korrektur der Bundabstände
Bundbreite Bünde reichen nicht über volle Griffbrettbreite, Bundbreite oben: 39, unten: 44
Bundabstände B1 ... Bn
Bund in mm in cent
B1 28,0 108,0
B2 49,6 196,2
B3 74,1 301,9
B4 96,6 405,1
B5 116,5 501,8
B6 138,1 613,2
B7 154,9 705,1
B8 173,5 812,9
B9 188,1 902,5
B10 205,0 1012,4
B11 218,7 1106,8
B12 231,5 1200,0
B13 245,6 1308,8
B14 256,1 1394,5
B15 268,3 1499,7
Korpus Formart Korpusform der sächsischen Theorbenzister
Korpuslänge 404
max. Korpusbreite 351,5
Korpustiefe am Schalloch 81
Korpushöhe 90 ... 85,1
Lackierung  
Decke  Material Fichte
Deckenlänge 404
Deckenbreite 351,5
Deckenstärke 2,3 ... 2.5
Wölbungshöhe leicht ausgewölbt
Randeinlagen/Dekor 2 Tuscheflödel
Kehlung der Decke  
Deckenüberstand leicht überständig
Beleistung 3 Querrippen bei 261, 182 und 115 v.u.
Lackierung/Färbung  
Schallöcher Schallochdurchmesser 2 symmetrisch angeordnete Schallöcher; Ø 63
Schallochlage 219 v.u.
Verhältnis zur Mensur 388
Rosetten Pappe
Zargen Material Ahorn, je vierteilig 
Anzahl  
Zargenhöhe am Oberklotz 83,8
Zargenhöhe am Unterklotz 79
Änderungsverlauf der Zargenhöhe 1,06
Zargenstärke 1,8 ... 2,1
Randeinlagen/Zierspäne  
Reifchen keine Reifchen; Stützklötzchen zwischen den Rippen
Zargenzusammenschnitt  
Boden Material Ahorn, einteilig
Bodenlänge 421
Bodenbreite 352,2
Bodenstärke 2,4 ... 3,1
Berippung 3 Querrippen analog zur Deckenberippung
Bodenüberstand 1 .. 3
Wölbungshöhe des Bodens leichte Auswölbung
Randeinlagen/Dekor zweiadrige Tuscheflödel
Hals Material Rotbuche
Formart diskantseitig unter dem Griffbrett
Halslänge 205
Halsbreite oben/unten 26,3 ... 26,5
Halswinkel
Befestigungsart des Halses  
Profilleistchen am Halsansatz keine Profilleistchen am Halsansatz
Wirbelkasten Form theorbiert, Saitenlage in einer Ebene
Größe 370 x 75 x 68
Anzahl der Wirbel 16 (4 x 4)
Wirbelform  
Material  
Wirbelstellung  
Saitenbefestigung am Wirbel  
Kopf quadratische Kopfplatte, gedübelt (Ergänzung, nicht original)
Saitenhalter Material  
Saitenhalterform Querriegel für Griffbrettsaiten; schwalbenschwanzförmige Riegelschweife, im Querriegel sind 4 Messinghaken verankert, an die die Saiten gehängt werden (wahrscheinlich spätere Ergänzung); ursprünglich 8 weitere Häkchen in der Unterzarge für die Diskantsaiten; 8 Häkchen (Eisen) in Unterzargeklotz für Baßsaiten
Größe 87 x 17 x 16,5
Saitenhalterverdeck  
Befestigungsart des Saitenhalters  
Untersattel Hartholz; in  Deckenkante eingelassen
Steg Stegform Steg für Baßsaiten fehlt
Material  
Stegmaße  
Steglage  
Stegeinlage  
Quellen Herkunft Sammlung de Wit
Frühester Nachweis de Wit 1903
Literaturnachweise de Wit 1903, S. 82 (Nr. 211); Kinsky 1912, S. 194f.; Kinsky 1913, S. 82; Schultz 1929, S. 60; Rubardt 1955, S. 36; Rubardt 1964, S. 31; Michel 1989a, S. 18ff.; Michel 1989b, S. 16ff.; Michel 1990, S. 292ff.; Michel 1999, 93f.
Abbildungsnachweise Kinsky 1912, S. 250 (Nachzeichnung des Zettels); Ausstellungskatalog Emschertalmuseum Herne 1987, S. 128; Michel 1989a, S. 35; Michel 1989b, S. 77; Michel 1990, S. 293 und 294 (Korpusgrundriß); Michel 1999, S. 16 und 94f.
Andreas Michel 1999
Inhalt  |  Zistern - Übersicht  |  Theorbenzistern  |  Bibliographie
© STUDIA INSTRUMENTORUM MUSICAE 2001