Die Markneukirchner Geigenmacherfamilie Hofmann und ihre Vorfahren |
Antonia Meyer |
Die beiden Markneukirchner Brüder Georg William (1879-1963) und Georg Philipp Hofmann (1877-1943) erlernten das Geigenbauhandwerk bei Ernst Gläsel. Georg William
Hofmann wanderte im Jahr 1901 nach Dublin aus. Gemeinsam mit seinem Sohn William Michael Hofmann
(1929-2003), der ausschließlich Reparatur und Handel betrieb, etablierte er
sich dort als angesehener Geigenbauer. Die Familientradition reicht bis zu Christian Reicholt, der um 1670 von Graslitz nach Markneukirchen auswanderte und
zu den Begründern der vogtländischen Geigenbautradition zählt, zurück. |
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Stammbaum der Familie Hofmann |
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Instrumente |
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Gitarrre
Carl August Wild Markneukirchen um 1860
unsigniert Privatbesitz |
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Violine
Georg Philipp Hofmann Markneukirchen 1929
Signatur: "G. Ph. Hofmann, Geigenbauer in Markneukirchen No II, anno 1929" Privatbesitz
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Nachgewiesene Instrumente der Familie Hofmann und deren Vorfahren |
Instrument |
Erbauer, Ort, Datum |
Eigentümer |
Violine |
Johann Adam Kretzschmann, 1763 |
Privatbesitz |
Violine |
vermutlich Johann Friedrich I Reichel, um 1780 |
Musikinstrumenten-Museum Markneukirchen, Inv.-Nr. 1917/ Q72 |
Violine |
Johann Christian Schuster, 1776 |
Musikinstrumenten-Museum Markneukirchen, Inv.-Nr. 1312 |
Gitarre |
Carl August Wild, um 1860 |
Privatbesitz |
Violine |
Georg William Hofmann, 1906 |
Privatbesitz |
Violoncello |
Violoncello, Georg William Hofmann, 1909 |
Privatbesitz |
Violine |
Kindergeige, Georg William Hofmann, um 1920 |
Privatbesitz |
Violine |
Violine, Meinel & Hofmann, 1922 |
Privatbesitz |
Violine |
Violine, Georg William Hofmann, 1934 |
Privatbesitz |
Violine |
Georg Philipp Hofmann, Violine, 1929 |
Privatbesitz |
Violine |
Georg Philipp Hofmann, Violine, um 1930 |
Privatbesitz |
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Typische Merkmale der Instrumente |
Die Brüder Hofmann bauten ihre Instrumente in der
traditionellen vogtländischen Bauweise des freien Aufschachtelns. Sie sind nach den Vorbildern
alt-italienischer Meister gefertigt und weisen auch deren Stilmerkmale auf. Es
wurde dabei vor allem nach Stradivari- und Guarnerimodellen gearbeitet.
Stilmerkmale des traditonellen vogtländischen Geigenbaus sind nicht mehr zu
erkennen. Bei der Lackierung der Instrumente wurden meist kräftig
gefärbte Lacke verwendet.
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Literatur |
Antonia Meyer: Die Markneukirchner Geigenmacherfamilie Hofmann und ihre Vorfahren, Bachelorarbeit, Westsächsische Hochschule Zwickau,
Studiengang Musikinstrumentenbau Markneukirchen 2012 (Ms.) |
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Gegenstand der Arbeit sind Leben und Werk der Geigenbauer Georg William Hofmann, seines Bruders Georg Philipp Hofmann und
seines Sohnes William Michael. Die beiden Brüder stammten beide aus Markneukirchen, wobei G. William Hofmann im Alter von 21 Jahren nach London und
fünf Jahre später nach Dublin auswanderte. Dort arbeitete er zunächst für Gustav Meinel, nach dem ersten Weltkrieg dann unter dem Firmennamen Meinel & Hofmann,
bis er sich 1924 unter eigenem Namen selbständig machte. William M. Hofmann, der bei seinem Vater in die Lehre ging, beschäftigte sich ausschließlich mit Handel
und Reparatur hochwertiger Streichinstrumente und übernahm nach dessen Tod die Werkstatt in Dublin. Vater und Sohn arbeiteten eng zusammen mit der Werkstatt Beare in London. In der Arbeit sind insgesamt sieben Instrumente von Georg
William Hofmann und Georg Philipp Hofmann dokumentiert. Die Vorfahren der Markneukirchner Geigenbauerfamilie
Hofmann lassen sich bis vor den 30-jährigen Krieg zurückverfolgen. Seit Christian Reichel (*1631), der von Graslitz nach Markneukirchen auswanderte und
Mitbegründer der Geigenmacher-Innungen beider Orte war, wurde die Tradition des Geigenbauhandwerks innerhalb der Familie weitergegeben. Die Verfasserin konnte anhand der Prosopographie belegen,
dass sie selbst jüngstes Glied des Stammbaumes der Familie Hofmann ist. |
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Projekt Streichinstrumentenbau |
Bibliographie Geigenbau (bis 1864) |
© STUDIA INSTRUMENTORUM MUSICAE 2012 |